Atemwegskräuter

Kräuter für


Atemwegserkrankte Pferde

Wenn Dein Pferd Probleme mit einer Atemwegserkrankung hat, ist eine Bronchoskopie immer eine gute Idee, damit man eine genaue Diagnostik bekommt.


Wenn Du dein Pferd mit Husten nicht dauerhaft mit Medikamenten behandeln möchte, kannst Du es auch gut mit natürlichen Mitteln unterstützen– sei es mit der Soleinhalation, mit Akupunktur und Akupressur oder auch mit Kräutern

Die Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) hat eine jahrtausendealte Tradition.


Die alten Römer, Griechen, Chinesen und Ägypter und auch die Indianer haben sich bereits mit den Heilkräften der Natur auseinandergesetzt und den Nutzen verschiedener Pflanzen erkannt.

Bis heute ist ein Großteil des Wissens erhalten geblieben – und davon können nicht nur wir Menschen profitieren, sondern vor allem auch unsere Pferde.


Hier bekommst Du eine kleine Auflistung von Kräutern, die Deinem Pferd bei Husten unterstützen können.


Bevor es aber losgeht, muss ich Dich darauf hinweisen, dass die Futtergabe von Kräutern keine fachkundige Veterinärmedizinische Behandlung ersetzt und nur als Unterstützung gesehen werden darf.

Meine Informationen sind ohne Gewähr und sollten mit einem Tierheilpraktiker oder einem Futtermittelberater vor Ort abgesprochen werden.

 

Los geht´s:

 

1.     Brennessel: Der Booster für das Immunsystem

2.     Sonnenhut / Echinacea: Stärkt die körperliche Abwehr

3.     Hagebutte: Die Armee des Immunsystems

4.     Anis: Unterstützt das Abhusten

5.     Fenchel: wirkt schleimlösen und entzündungshemmend

6.     Huflattich: Der Hustenvertreiber

7.     Isländisch Moos: Unterstützt bei Infekten der oberen Atemwege

8.     Salbei: wirkt antiseptisch und wirkt gut gegen Entzündungen

9.     Thymian: wirkt stark schleimlösend

 


1.     Brennessel

Wir lieben und hassen dieses Kraut zugleich. Es brennt und wuchert wo es will, aber wie bei den meisten Schönheiten, kommt die Liebe von Innen. Es ist sehr reich an Vitamin C und wirkt leberstärkend. Ebenso reinigt sie das Blut und wirkt abführend, reinigt somit die Nieren. Ein Immunstarkes Pferd hat eine kleinere Angriffsfläche für Bakterien, Viren oder ähnliche äußere Umwelteinflüsse. Daher kann es sinnvoll sein, Pferde mit Lungenerkrankungen mit Brennnesseltee oder getrockneten Brennnesseln zu unterstützen.

Anwendung: Pferde fressen in der Regel keine frischen Brennnesseln. Hier bietet es sich an, vorhandene Pflanzen abzumähen und trocknen zu lassen. Dann verlieren sie ihre brennende Wirkung.

Zudem können die getrockneten Brennnesseln kleingeschnitten unters Futter gemischt oder als Tee aufgebrüht und verabreicht werden.


2.  Sonnenhut / Echinacea

Mit Sonnenhut können Sie das Immunsystem Ihres Pferdes unterstützen. Sonnenhut, oder Echinacea, wie die Pflanze eigentlich heißt, soll die Abwehrkräfte stärken und die Blutbildung aktivieren. Bei Infekten und chronischen Entzündungen kann es helfen, Echinacea über einen längeren Zeitraum zu füttern.

Anwendung: Sonnenhut gibt es in verschiedenen Formen: Als Wurzel, die ins Futter geschnitten wird, als Tropfen (hier ist oft Alkohol enthalten) und als Saft.


3. Hagebutten

Hagebutten haben einen hohen Vitamingehalt (Vitamin C, Vitamin A und Vitamin K) und sind damit ein echter Booster fürs Immunsystem. Damit unterstützt die Hagebutte den Körper auch bei Infekten positiv.

Darüber hinaus wird der Hagebutte eine schmerzlindernde Wirkung bei Gelenkserkrankungen wie Arthrose zugesprochen, sie soll Hufwachstum verbessern, positiv auf Haut und Fell wirken und zudem eine gute Prophylaxe gegen Würmer sein.

Hagebutten können Sie im Herbst frisch ernten und trocknen lassen.

Anwendung: Die Hagebutte kann wahlweise als Tee aufgebrüht und über das Futter gegeben werden oder frisch bzw. getrocknet gefüttert werden.

4. Anis

Anis-Samen enthalten ein ätherisches Öl. Anis hat eine positive Wirkung auf die Luftwege, es wirkt leicht krampflösend und dadurch beruhigend. Zudem ist Anis schleimlösend und verbessert das Abhusten.

Anwendung: Anis kann entweder als Tee verabreicht oder ins Futter gemischt werden. Empfohlen wird hier etwa eine Handvoll am Tag. Auch als Pulver ist Anis mittlerweile erhältlich.

 

5. Fenchel

Die Früchte des Fenchels besitzen ätherische Öle, die nachweislich entzündungshemmend, schleimverflüssigend und antimikrobiell wirken. Damit unterstützt Fenchel die Atemwege Deines Pferdes positiv. Fenchel wirkt krampflösend, schleimlösend und auswurffördernd bei Husten und Bronchitis.

Anwendung: Fenchel wird vor allem als Tee gegeben, weil sich durch das heiße Wasser die ätherischen Öle besser entfalten können. Beliebt ist hier die Kombination Fenchel-Anis-Kümmel-Tee.


6. Huflattich

Huflattich heißt eigentlich Tussilago, was Hustenvertreiben bedeutet. Damit ist klar, dass der Huflattich eine tolle Pflanze bei Husten und Bronchitis ist. Huflattich gehört sogar zu den ältesten bekannten Hustenmitteln.

Huflattich fördert das Abhusten, weil er wertvolle Schleimstoffe, Gerbstoffe und Mineralsalze enthält. Die Blätter des Huflattichs sollen zudem blutreinigend, beruhigend und schweißtreibend wirken.

Anwendung: Die getrockneten Blüten und Blätter können als Tee aufgebrüht werden. Zudem gibt es Hustensaft aus Huflattich, der zusammen mit dem Futter verabreicht wird.




7. Isländisch Moos

Auch wenn der Name Isländisch Moos dazu verleitet zu denken, dass diese Pflanze ausschließlich auf Island wächst und nur den Islandpferden guttut, ist die Flechte in Nordeuropa, Nordamerika und Nordasien zu finden.

Isländisch Moos ist eine beliebte Heilpflanze, weil sie krampflösend und antiseptisch wirkt. Sie enthält Schleim- und Bitterstoffe. Daher hilft sie bei Infekten der oberen Atemwege besonders gut und ist in vielen Husten-Kräutermischungen enthalten.

Anwendung: Isländisch Moos wird als Kräutermischung ins Futter gegeben oder als Tee aufgebrüht. Weil Pferde den eher bitteren Geschmack nicht so gern mögen, wird empfohlen, Isländisch Moos zusammen mit Apfelessig oder etwas Honig zu mischen.

 


8. Salbei

Salbei enthält ätherische Öle und wird wegen seiner antiseptischen Wirkung gern bei Verletzungen und Entzündungen im Maul- und Rachenbereich sowie bei Husten gegeben. Salbei wirkt schleimlösend und ist in vielen Kräutermischungen zur Unterstützung der Atemwege enthalten.

Anwendung: Salbei können Sie sowohl frisch als auch getrocknet füttern. Außerdem kann er als Tee aufgebrüht über das Futter gegeben werden.

 

9. Thymian

Thymian ist nicht nur als Gewürz in unserer Küche beliebt, sondern auch als Heilkraut. Thymian wirkt stark schleimlösend, antibakteriell, krampflösend und wundheilend.

Wichtig zu wissen: Bei tragenden Stuten sollte Thymian nicht gegeben werden, weder als Kraut noch als Tee!

Anwendung: Bei Husten und entzündlichen Atemwegsbeschwerden bietet es sich an, einen Thymiantee zu kochen. Alternativ kann Thymian frisch oder getrocknet zum Futter gegeben werden




Quelle: Cornelia Wittek: Von Apfelessig bis Teebaumöl. Hausmittel und Naturkräfte für Pferde. Kosmos 2005



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