Wanderritt 2.

Wanderritt Planung - Training und Unterkunftsuche
Es wird spannend, wir haben Januar 2019 und wir denken, dass der Ritt so im März - April stattfinden soll.
Wir haben E-Mails an eventuelle Unterkünfte der jeweiligen Etappenziele gesendet und auch schon einige positive Resonanzen erhalten. Was aber vor allem spannend ist, dass man bei der Recherche auf die unterschiedlichsten Höfe trifft. Anfangs war meine Wunschvorstellung, in jeder Stadt eine "Ranch" zu finden, die voller Westernpferde ist. Wo man auf "Gleichgesinnte" trifft. Im Bestfalle mit Gitarrenmusik und Menschen die abends am Lagerfeuer Geschichten erzählen. Da ging meine Fantasie wieder mit mir durch, wie so oft im Leben ;-) Ich bin aber auf viel interessantere Seiten gestoßen: Reittherapiehöfe, Pferdeställe die französisch angehaucht sind, Isländer- Zuchten und sogar auf eine Hacienda - ein Reithof, der einer Finca ähnelt, mit spanischen Pferden. Okay, das könnte ein cooler Trip durch die verschiedensten Pferdewelten sein. Ich finde es sehr spannend und vor allem total intim, wenn man uns an seinem eigenem Hof Asyl bietet. Schließlich bekommt man einen Einblick in die Haltung, die Reitweisen und die Bindung zwischen den dort eingestallten Pferden und deren Besitzern. Was kann es da spannenderes geben, als an jedem Etappenziel eine andere Sicht zu erhaschen?! Ich habe so ca. 5 Höfe, jeder Stadt angeschrieben und natürlich immer mit ein zwei Ställen geliebäugelt und hoffe, dass wir dort Platz für eine Nacht bekommen. Mal abwarten. Kaum zu glauben, dass die Vorbereitung dieses Trips so viel Spaß macht.

Kommen wir zum Training.
Mein Ziel ist es vor dem Start, mit dem kompletten Team eine zwei tägige Tour, mit Übernachtung an einem Stall aus der Nachbarschaft durchzuführen. Somit können wir nicht bedachte Fehler, unerwartete Probleme, die in der Theorie nicht bedacht wurden und die ersten Erfahrungen sammeln. Zudem können wir die Reaktionen, eines solchen Trips am Menschen und Pferd prüfen und uns alle daran gewöhnen, durch fremde Gebiete zu reiten und über Nacht woanders zu schlafen testen. Vorteil daran - läuft was schief, sind wir ortskundig und haben schnell eine helfende Hand in Form von Freunden oder Fachmännern in der Nähe.
Ebenso können wir so das mitgeführte Material auf Beständigkeit prüfen und es ggf. noch verbessern.
Das Ganze sollte so 4-6 Wochen vor dem eigentlichen Ritt stattfinden. Natürlich je nach Wetterlage.

Jetzt kommen wir zum Training von Mexx und dem eventuellen Begleitpferd.
Ab sofort, sprich ca. 3-4 Monate vor dem Start, werden wir 3-4 mal die Woche auf lange Ausritte gehen.
Das bedeutet, dass wir uns vornehmen, pro Ausritt mindestens 10-20 km pro Strecke reiten wollen. Dafür werde ich in Zukunft
bei jedem Ausritt die App Runtastic zu Beginn starten, damit ich einschätzen kann, welche unserer bekannten Routen wieviel km lang sind. Somit kann ich die Kondition aufrecht halten und die benötigten Muskeln aufbauen. Ebenso werde ich viele Straßenstrecken bevorzugen, um die Pferde auf die dazugehörigen Geräusche und Gegebenheiten noch mehr zu gewöhnen.
Auf dem Ruhrhöhenweg soll es wenig Straßenüberquerungen geben, aber der Weg vom Wanderweg zum Quartier könnte dann doch mal durch befahrene Stadtteile führen. Dann ist es natürlich angenehmer und sicherer, wenn alle Tiere dies gut trainiert haben.
Die Wanderreittaschen werde ich auch, provisorisch beladen, regelmäßig mittragen.
Somit kann ich eventuelle, unbekannte Sollbruchstellen und Schürfungen entdecken und diesen vorbeugen.
Da ich, was mein Pferd angeht, immer etwas übervorsichtig bin, werde ich sehr wahrscheinlich noch eine "Tierarzt-Liste" schreiben. Das bedeutet, dass ich einen Plan mache, aus dem im Notfall schnell zu entnehmen ist, welcher Tierarzt für uns abrufbar ist. Es macht ja keinen Sinn, den Tierarzt aus Winterberg zu rufen, wenn man schon in Iserlohn ist. Ebenso überlege ich die Ärzte, welche sich dann auf meiner Liste befinden, vorher zu kontaktieren und sie darüber zu informieren. So kann ich verhindern, dass meine Route mit eventuellen Urlaubsplänen von Tierärzten kollidiert.
Im Bestfalle wollen wir natürlich keinen Arzt auf dem Wanderritt rufen müssen, aber es lebt sich leichter, wenn man eine Nummer in der Tasche hat, falls man doch nicht auf ihn verzichten kann. Habe ich schon gesagt, dass ich übervorsichtig bin? :-D
Aber so ist mein ruhiger Schlaf gesichert... Kommt uns ja allen nur zu Gute ;-)
Da wir barhuf, bzw. mit Hufschuhen reiten, werden wir eine Liste von Hufschmieden nicht benötigen.


Das Bild erklärt, warum.  Mexx hatte vorne immer Eisen. Ich habe Sie im ersten Jahr mal abnehmen lassen und nicht lange genug durchgehalten. Er lief trotz Hufschuhe sehr lange, sehr fühlig, sodass ich sie wieder drunter hab machen lassen. Das ging eine Weile wieder gut, bis die Hufe dann so aussahen (Oberes Bild) Das das mehr als schädlich ist und zu ernsthaften Problemen führen kann, ist wohl klar. Nachdem wir einen berechtigten "Anschiss" von unserer Chiropraktikerin und Physiotherapeutin bekommen haben,
war die Entscheidung erneut getroffen, die Eisen mussten wieder runter. Und siehe da... Mexx war bereit für ein Leben ohne Eisen am Flunken. Er gewöhnte sich recht schnell daran. Wir kauften neue Hufschuhe, da wir hier nicht das Glück haben, nur Reitwege aus Sand zu haben. Für Nicht - Pferdemenschen ist das so zu erklären - Wenn man auf Wanderschaft geht und ein falsches Schuhwerk trägt, kann man nicht lange mitgehen ohne Schmerzen zu haben. Dann hat man zwei Möglichkeiten, entweder man läuft barfuß und baut sich eine schöne und dicke Hornhaut auf, damit man nicht wegen jedem Steinchen "Aua" wimmert oder man besorgt sich neues Schuhwerk. Mexx trägt keine Vans oder Converse all Stars, sondern Cavallo Horse and Rider Hufschuhe.
Wir sind mit diesen Schuhen sehr zufrieden da wir noch nie Schürfwundnen oder Macken festgestellt haben. Zudem lassen wir Mexx regelmäßig auch im Gelände auf geeignetem Boden, auch immer öfters ohne Schuhe, laufen damit sein Hufhorn immer stärker wird. Im Viereck und in der Haard auf Sandboden, läuft er absolut problemlos ohne Schuhe.

So, damit ich meinen freien Samstag jetzt nicht im Bett mit dem Laptop auf dem Schoß verbringe, werde ich jetzt aufstehen, mich regendicht verpacken und mit den Tieren in das Training starten.

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